Jörg Stemmler
Geb. 1965 im LK Mansfeld Südharz in Sachsen-Anhalt
Angefangen mit der Fotografie habe ich schon in der Schule. Anfangs musste das Badezimmer meiner Eltern immer mal als Dunkelkammer herhalten. Mein erstes Vergrößerungsgerät habe ich mir tatsächlich aus einem Kinder-Diawerfer und einem Abflussrohr selber gebaut. Mit dem damit erwirtschafteten Geld konnte ich bald auf ein polnisches Gerät und später dann auf ein besseres tschechisches Vergrößerungsgerät umsteigen.
Da mein Vater Jäger war, waren wir als Kinder sehr viel mit im Wald. Das war sicherlich eine prägende Zeit. Die Natur und speziell auch der Wald, den wir praktisch fast vor der Haustür haben, fasziniert mich bis heute.
Spätestens als ich in meiner Jugend von einem russischen Jäger las, der sein Jagdgewehr gegen ein Fotogewehr getauscht hatte, war die Idee „Naturfotografie“ geboren. Es dauerte dann aber viele Jahre, bis ich sie in die Realität umsetzen konnte.
Seit etwa den 2000er Jahren betreibe ich die Naturfotografie – speziell die wildlife Tierfotografie. Deshalb bin ich auch in die GDT (Gesellschaft Deutscher Naturfotografen) eingetreten und seit vielen Jahren Vollmitglied.
Was mich daran reizt?
Sicherlich spielt da auch noch so ein bisschen der Jagdtrieb aus Kindertagen eine Rolle, aber auch die vielen anderen Herausforderungen. Von der Technik, über die Artenkenntnis bis hin zum Netzwerken mit Bauern, Förstern, Rangern und natürlich anderen Fotografen. Die meisten guten Tierfotos entstehen nicht mal so aus der Hüfte, sondern sind das Ergebnis umfangreicher Vorbereitungen. Ich werde Euch unter der Rubrik „Geschichten“ einige Projekte vorstellen.
Viele Menschen fragen mich, was ich denn mit den ganzen Bildern anstelle?
Gute Frage…. Heutige Kameras machen oft so 20 Bilder in der Sekunde. Da kommt schon einiges zusammen. Zunächst einmal empfinde ich es als sehr entspannend in der Natur zu sein und Tiere ganz nahe aus dem Versteck heraus zu beobachten. Da braucht es gar kein Bild am Ende und es war trotzdem ein Erfolg. Wenn man dann natürlich mit tollen Bildern heim kommt ist es um so schöner. Die Bilder werden dann erst einmal aussortiert – viele gelöscht, einige entwickelt und wiederum einige schaffen es dann in Publikationen, Vorträge, Kalender, Ausstellungen oder Wettbewerbe.
Was bedeutet „entwickelt“ – sind das heute nicht alles digitale Bilder?
Ja, ich fotografiere heute ausschließlich digital. Trotzdem muss man das Bild entwickeln. Viele Fotografen lassen das gleich die Kamera machen. Da kommt praktisch das fertige Bild aus der Kamera im jpg-Format. Das ist vergleichbar mit den alten Sofortbildkameras. Die Kamera übernimmt in diesem Fall alle Entscheidungen und macht i.d.R. ein gutes Bild. Ich fotografiere im sogenannten raw-Format. Das bringt einige Vorteile mit sich, aber eben auch den Nachteil, dass man das Bild am PC entwickeln muss. Es wäre sonst nicht lesbar. Das Gute dabei ist, man kann viel besser als im jpg-Format z.B. große Lichtunterschiede ausgleichen und darstellen, man kann den Weißabgleich nachträglich beeinflussen (z.B. bei einem Sonnenuntergang oder so) und so weiter.
Viele der Hintergründe bei meinen Bildern sind extrem unscharf und stellen dadurch das Motiv frei –das ist doch bestimmt am PC entstanden?
Nein, das kommt durch die extrem geringe Schärfentiefe bei Verwendung langer lichtstarker Teleobjektive, großer Sensoren, kurzen Aufnahmedistanzen und weiter entfernten Hintergründen. Dadurch werden unruhige oder vielleicht sogar unschöne Hintergründe ganz stark weichgezeichnet und verschwimmen bis zur Unkenntlichkeit. Das Bild kommt tatsächlich so aus der Kamera.
So, genug von mir erzählt. Schaut Euch gerne auf der Seite um. Wenn Euch etwas gefällt und Ihr das Bild oder den Kalender vielleicht sogar gerne an Eure Wand hängen wollt oder für eigene Publikationen benötigt – sprecht mich an.
Jörg Stemmler
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